Warum wir das Gefühl haben nie genug zu sein

Ich bin seit Jahren auf der Suche nach mir selbst. Sehr oft meinte ich endlich das gefunden zu haben, was mich zufrieden, glücklich und gelassen sein lässt. Seltsamerweise hielt der Gedanke meistens nie mehr als ein paar Stunden, bis die Selbstzweifel dann immer wieder kamen. Am häufigsten passierte dies, wenn die Gedanken im Kopf keine Ablenkung in Form von Arbeit, Freizeitbeschäftigung oder sonstigen Ablenkungen hatten. Eben diese Momente, die einen innerlich zum Grübeln bringen.

Da ich mich nach so vielen Jahren mittlerweile wie bei „Täglich grüßt das Murmeltier“ fühle, werde ich heute beginnen diese Reise öffentlich zu dokumentieren. Ich habe diese Gedanken bislang für mich persönlich in einer Notiz-App niedergeschrieben. Dies bringt mich aber kein bisschen weiter. Bis auf eine Sache: Wenn man Gedanken niederschreibt, schafft dies eine gewisse innere Befreiung. Zumindest für kurze Zeit.

Meine Hoffnung liegt darin auf diesem Weg zum einen vielleicht den einen oder anderen auf der Reise durch die Worte, die ich hier niederschreibe zu erreichen, und zum anderen gibt es doch eine gewisse Befriedigung, ähnlich der Notiz-App, die Gedanken aus dem Kopf in Zeilen niederzuschreiben. Ich bin mittlerweile der festen Überzeugung, dass es eine tief menschliche Eigenschaft ist, immer auf der Suche zu sein. Wie sagt man so schön, der Weg ist das Ziel. Spätestens wenn man angekommen ist, muss die Suche weitergehen. Wenn man aber die „Suche“ als den eigentlichen Inhalt des Ganzen betrachtet, dann finde ich das einen schönen Gedanken, der mich derweilen beflügelt.

Viele Menschen verlieren sich in Süchten auf diesem Weg. Warum schreibe ich das? Wohl weil ich dies selbst erlebe. Eine Sucht ist eine Suche. Im wahrsten Sinne des Wortes. Jeder sucht nach etwas anderen. Aber in einem ist die größte Übereinstimmung des Ganzen: Wir sind auf der Suche nach uns selbst. „Erkenne ich dich selbst“, so heißt es am Apollotempel in Delphi. Die wahre Bedeutung dessen wird den wenigsten vollends bewusst, aber so muss das wohl sein.

Das was wir wirklich im Innersten sind ist nicht dieser Körper, er wurde niemals geboren und wird niemals sterben. Wir sind mehr als die Summe unserer Wahrnehmungen. Das ist sehr schwer anzunehmen und durch den menschlichen Verstand nicht greifbar. Erst wenn man ganz tief nach innen blickt, ohne die eingangs genannten Ablenkungen für den Geist, erst dann erkennt man, dass da mehr ist als wir mit den Augen sehen können.

So viel die einleitenden Worte für Goeo.de.

Ich starte dieses Projekt durchaus spontan. Denn sobald ich länger darüber nachdenke, wird dieses Vorhaben von Zweifeln, Grübeln und Ablenkungen zerfressen. Aber da ist ein Gefühl, dass egal ob es jemand liest, sich eine Gelassenheit einstellt, es einfach getan zu haben.

Ich freue mich auf diese Reise uns lade jeden ein, der das hier liest, teilzuhaben an der Reise. Am Anfang wird es wie im Dunkeln allein Tanzen sein. Aber es wird der Augenblick kommen, wo du nicht mehr alleine tanzt. In diesem Sinne.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Eine Antwort zu „Warum wir das Gefühl haben nie genug zu sein“

  1. Avatar von Jana
    Jana

    Ich kann dich so gut verstehen, Heiko. Ich freue mich, Gleichgesinnte zu finden, um gemeinsam immer mehr herauszufinden und aufzudecken zu unserem Wohle auf unserem „Weg“.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert